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Eine neue Studie warnt vor phosphatgepufferten Augenspülungen

Mehrere Berichte haben in den letzten Jahren darauf hingewiesen, dass die Anwendung von phosphatgepufferten Augenspülungen bei der Behandlung von Verätzungen am Auge Gefahren birgt. Eine neue Studie bestätigt diesen Verdacht. Bereits bei einer Spüldauer von 2 Minuten besteht das Risiko, dass durch eine phosphatgepufferte Lösung bleibende Schäden entstehen.

Viele Augenspülungen sind phosphatgepuffert

Wenn es zu einem Unfall mit der Gefahr von Verätzungen am Auge kommt, ist schnelles Spülen häufig entscheidend. Im schlimmsten Fall kann eine Verätzung am Auge bleibende Schäden in Form von Sehbehinderungen oder sogar Blindheit zur Folge haben. Viele auf dem Markt erhältliche Augenspülungen sind phosphatgepuffert. Phosphat hat eine neutralisierende Wirkung bei ätzenden Säuren und Alkalien. Der Stoff hat aber auch die Eigenschaft, mit Calciumionen zu reagieren. An Arbeitsplätzen, an denen mit Zement, Beton und Kalk gearbeitet wird, sind Calciumionen gängig. Wenn Phosphat und Calciumionen in Kontakt kommen, reagieren sie miteinander und es kommt zu einer Verkalkung.

Prof. Dr. Norbert Schrage, Facharzt für Augenheilkunde an den Kliniken der Stadt Köln, wurde ein Patient vorgestellt, bei dem eine ätzende Alkalie ins Auge gelangt war. Nachdem das Auge mit einer phosphatgepufferten Augenspülung gespült worden war, kam es bei dem Patienten zu einer Hornhautverkalkung, obwohl der ätzende Stoff kein Calcium enthielt.

„Es ist bereits seit Längerem bekannt, dass phosphatgepufferte Augenlösungen bei Kontakt mit Calciumionen Hornhautverkalkungen verursachen können, aber das war hier nicht der Fall. Das Auge enthält von Natur aus Calciumionen. In unserer Studie zeigte sich, dass Calciumionen bei einer Verletzung der Hornhaut „freigesetzt“ werden können, und bei Kontakt mit einer phosphatgepufferten Augenspüllösung besteht bereits nach einer Spüldauer von 2 Minuten die Gefahr einer Hornhautverkalkung“, so Norbert Schrage.

Was ist eine Hornhautverkalkung?

Eine Hornhautverkalkung ist ein weißer Belag auf der Hornhaut, der sich nicht abspülen und in vielen Fällen nicht einmal durch einen chirurgischen Eingriff entfernen lässt, deshalb besteht die Gefahr bleibender Schäden am Auge. Trotzdem werden auf Baustellen und in der Industrie häufig phosphatgepufferte Augenspülungen eingesetzt.

Unsere Studie zeigt erschreckende Ergebnisse. Meiner Meinung nach sollten phosphatgepufferte Augenspülungen verboten und vom Markt genommen werden. Durch den Einsatz einer phosphatfreien Augenspülung wird die Gefahr einer Hornhautverkalkung ausgeräumt. Ich kann phosphatfreie Augenlösungen empfehlen.

Verweise:

Schrage NF, Abu Sabah, Hermanns, Panfil,Dutescu RM: Irrigation with phosphate-buffered saline causes corneal calcification during treatment of ocular burns; Burns (2019) in press

Schrage NF (2010) Current Recommendations for optimum treatment of chemical eye burns. Moist swabs, compresses, phosphate buffers, and other forms of malpractice.

Schrage NF, Frentz M, Reim M. (2010) Changing the composition of buffered eye-drops prevents undesired side effects. Br J Ophthalmol 94(11):1519-1522.

Schrage NF, Schlossmacher B, Aschenbrenner W, Langefeld S. (2001) Phosphate buffer in alkali eye burns as an inducer of experimental corneal calcification. Burns 27(5):459-464.

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